Bedenke Mensch, dass Du Staub bist!

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„Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst!" -  das ist kein besonders optimistischer Satz, den die Katholische Kirche am heutigen Aschermittwoch bei der Auflegung des Aschenkreuzes sprechen lässt. Seit dem 11. Jahrhundert gibt es diesen Ritus, die Asche dazu wird aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen.

Alle wissen wir um die Tatsache, dass wir einmal wieder zu „Staub“ werden, aber dies so direkt ins Gesicht gesagt zu bekommen, wirkt aufschreckend. Asche steht für die zeitliche Begrenztheit unseres Lebens, symbolisiert sie doch, dass etwas zu Ende, vergangen ist. Wie viele Hoffnungen, Wünsche und Erwartungen bleiben in unserem Leben offen, werden zu unerfüllter Vergangenheit, aber auch wie viel Eitelkeit, falsche Vorstellungen über uns selbst, und auch so manchen Größenwahn verbrennt uns das Leben auf seinem langen Weg. Wie sehr wünschen wir uns, dass nach einem Jahr Krieg in Europa, die Verursacher in Sack und Asche gehen und zur Vernunft kommen.

Doch Asche ist nicht nur ein Symbol für Ende und Untergang. Asche ist guter Dünger, macht Erde fruchtbar. Es gibt Samenkörner, die erst dann keimen, wenn ein Feuersturm über sie hinweggegangen ist. So wird das Aschenkreuz, das uns so zeichenhaft an die Vergänglichkeiten unseres Lebens erinnert, gleichzeitig zum Symbol der Befreiung aus begrenzender Enge. Mit dem Aschermittwoch weitet sich der Blick auf Ostern. Und Ostern geschieht nicht erst am Ende unseres Lebens, es geschieht immer dann, wenn wir neu aufstehen, der Hoffnung, der Liebe und dem Frieden in unserem Leben Raum geben.  

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