Der Krimi und die kulturelle Vielfalt

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Der Krimi und die kulturelle Vielfalt

Gebrauchsanleitungen sind ein lästiger Lesestoff! Viel bequemer ist es da allemal, durch Abschauen zu lernen. Man öffne die passende Seite im Internet und folge dem praktisch vorgeführten Handlungsablauf. Kein Wunder, dass wir lieber auf diese Art und Weise lernen, schließlich praktizieren wir das so seit unserer Kindheit. Vormachen und Nachmachen, das wenden wir wechselweise unser ganzes Leben lang an. Auch die Tierwelt kennt diese Methode. Doch bei uns, dem Menschen, kommen fundamentale Fähigkeiten hinzu.

Seit der Entwicklung von Sprache und Schrift geben wir einmal erworbenes Wissen und Können über Generationen weiter und dies heute auch noch nahezu über den ganzen Globus hinweg. Zudem ist unser Gehirn in einmaliger Weise befähigt, Querverbindungen zu knüpfen. Da blitz und funkt es Tag und Nacht und urplötzlich tauchen noch nie dagewesene Ideen auf, fast wie aus dem Nichts. Wir brauchen nicht alles selbst zu erleben oder zu erfinden, es reicht, das Wissen, das Können und die Erlebnisse heutiger oder früherer Zeitgenossen nachzulesen, zu beobachten oder zu diskutieren, um vieles davon in die eigene Welt zu integrieren und dann daraus wieder Neues zu entwickeln. Das ist der Weg einer lebendigen Tradition! Wenn wir einander Geschichten erzählen, Reiseberichte lesen oder im Fernsehen einen Krimi schauen, geschieht nicht nur Unterhaltung, es ist immer auch lernende Teilhabe.

Auf diesem Wege entwickelte sich eine schier unermessliche Vielfalt der Kulturen auf unserer Erde, ein Reichtum, der einmalig für uns Menschen ist. Die UNESCO würdigt dies heute mit dem Welttag der „Kulturellen Vielfalt“, denn "Kultur", so ein Argument für diesen Tag, „ist so vielfältig wie die Welt, in der wir leben, und so vielfältig wie wir Menschen selbst“.

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