Ostern - ein Versprechen
von Sr. Josefa Thusbaß
Ostern - ein Versprechen! Ein wunderbares Versprechen auf Sonne und Feiertage. Aber Ostern ist mehr – viel mehr! Ostern ist das Fest, das mit unserem Leben zu tun hat, denn es berührt die elementarste Frage unseres Lebens, die Frage nach seiner Endlichkeit und ob es jenseits dieses Lebens etwas gibt, das so einschneidend ist, dass es das Diesseits berührt. Lange im Leben ist es möglich, diese Frage vor sich her zu schieben, doch irgendwann kommt der Moment, der eine Haltung zum Sterben-Müssen und zu dem, was dann folgen könnte, einfordert. Gibt es so etwas wie eine übernatürliche Kraft, vielleicht sogar einen personalen Gott, der jetzt schon anwesend ist, der am Ende meinen Tod nicht akzeptiert und der mich dann herausholt? Oder werde ich eines Tages mit all meinen Hoffnungen, mit meinem Leid, das ich durchleben musste und auch mit meiner Liebe zu der ich fähig war, der Nacht des Vergessens anheimfallen. Die Statistik besagt, dass immer weniger an ein Weiterleben nach dem Tode glauben. Vielleicht ist es sogar gut, wenn auf diese Weise festgefahrene Bilder vom Leben „danach“ untergehen, deren Realitätswert vermutlich bedeutungslos sind.
Die Auferstehung, die wir an Ostern feiern, geht auf das Christusereignis vor zweitausend Jahren zurück. Und doch ist diese Auferstehung so zeitlos gültig, wie nur Gott zeitlos gültig sein kann, denn sie ragt in allen Zeiten in jedes Menschenleben hinein und setzt dem Tod das Leben entgegen. Diese Gewissheit schafft Lebensgelassenheit. Auf unsere waffen- und todesstarrende Zeit ist diese Hoffnung, dass der Tod und das Tödliche nicht das letzte Wort haben, die einzig gültige Antwort. Ostern gibt uns das Versprechen, unser Leben hat Sinn und wir werden am Ende in etwas Neues verwandelt, in etwas, „was kein Auge gesehen und kein Ohr je gehört hat“ (Kor 2,9),