Pfarrkirche Schlehdorf - ein runderneuertes Juwel christlicher Baukunst

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Am vergangenen Sonntag wurde in Schlehdorf nach sieben Jahren Restauration im Beisein von Kardinal Marx die Pfarrkirche wiedereröffnet. An vielen Bauelementen der 1780 eingeweihten ehemaligen Klosterkirche, die 1803 in das Eigentum des Bayerischen Staates übergegangen war, hatte der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen. Sie mussten restauriert oder erneuert werden. In einer eindringlich gehaltenen Predigt wies Kardinal Marx darauf hin, dass Erneuerungen - auch im eigenen Leben - immer wieder notwendig sind. Talsohlen und Wiederaufstiege wechseln einander ab. So auch in der Kirche. Gott ist ein Gott, der in der Geschichte stetig mit uns vorangeht. Er ist und bleibt ein unergründliches Geheimnis. Er bedarf unserer Werke nicht und auch nicht unserer Gebete. Es ist kein noch so versteckter Handel mit ihm nach dem Motto möglich, „Geb‘ ich dir, dann gibst du mir“. Wir sind einzig und allein diejenigen, die beschenkt werden auf unseren Wegen durch das Leben.

Während des Eröffnungsgottesdienstes entfaltete der Altarraum in seiner festlichen Beleuchtung eine eindrucksvolle Wirkung. „Was lange währt wird endlich gut“ ist im Sinne dieses Spruches hier wahr geworden. Wenn wir aber Gott nichts geben können, weil er nichts braucht, wem haben wir dann diese wunderbare Kirche gegeben und wem haben wir seine glanzvolle Erneuerung geschenkt? Es ist wohl so, dass wir uns selbst damit beschenkt haben! Wo mit vereinten Kräften Schönheit zur Freude aller geschaffen wird, ist ohne Zweifel Gott am Werk. Das monumentale Altargemälde von Johannes Zick, „die Geburt Christi“, flankiert von den Diözesanheiligen Korbinian und Benno, bekräftigt den Geschenkcharakter dieses Kirchenraumes auf seine Weise. Wer ins Loisachtal kommt und in die Schlehdorfer Pfarrkirche eintritt, findet dort nicht nur einen Andachtsraum vor, sondern auch ein Zeugnis meisterhafter Renovierungsarbeit und jetzt auch wieder ein Juwel christlicher Baukunst.

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