Sternschnuppen - himmlische Spuren
von Sr. Josefa Thusbaß
Schnelle Flitzer sind sie, die Sternschnuppen, und wer sie sehen will, muss Geduld und ein schnelles Auge mitbringen. Die Perseiden sind Meteore, die aus dem Sternbild des Perseus, von ganz hoch oben aus der Milchstraße, zu kommen scheinen. Sie sind in diesen Nächten wieder unterwegs. Im Volksmund heißen sie „Laurentiustränen“, denn am 10. August steht der hl. Laurentius im Kalender. Sie faszinieren uns durch ihr flüchtiges und unvorhersehbares Aufglühen. Wer sich bei ihrer Sichtung etwas wünscht, wird ein Beschenkter werden – so sagt man jedenfalls. Ein Aberglaube? Nicht ganz, denn in fast allen Kulturen, wird der Himmel und werden auch die Götter, über dem Firmament verortet. In der Antike glaubte man, dass sich mit dem Fallen der Sternschnuppen die Tür zum Himmel und zu den Göttern auftut und dann ist die Chance besonders groß, seine Wünsche durch diesen himmlischen Türspalt an die rechte Stelle zu bringen. Inzwischen sind wir aufgeklärter und denken uns Gott und alles, was wir als himmlisch ansehen, nicht mehr, oder nicht mehr nur, dort oben im Firmament, über uns.
Das Wort „Himmel“ ruft, wie „Sternschnuppen“ auch, eine erwartungsvolle Stimmung in uns hervor. Ein Vergnügen kann himmlisch sein, in einem Himmelbett zu liegen ist wunderbar oder gar im 7. Himmel unendlich glücklich zu sein, sind ganz besondere Ereignisse. Und schließlich ist es für viele tröstlich, davon auszugehen, seine verstorbenen Lieben im Himmel wieder zu finden. So ist das Himmlische etwas, das jenseits des Alltagsgetriebes liegt, etwas, das uns über uns hinaushebt. Den Himmel in sich zu erleben, kann man sich nicht verdienen, es ist das Geschenk, das hinzugegeben wird, wenn das Herz dafür bereit ist.
Viel Glück in den kommenden Nächten, vielleicht zeigt sich eine dieser himmlischen Spuren!